Gesundheit

Empfindliche Zahnhälse: Was hilft?

Peter Erik Felzer  |  15.02.2024

Wenn das Zahnfleisch zurückgeht, wirken nicht nur die Zähne länger. Oft tun sie auch schneller weh, vor allem, wenn man Kaltes, Heißes, Süßes oder Saures isst.

Mann, hält mit einer Hand seine Zähne.
Zahnschmerzen beim Essen eines kalten Eis ist ein typisches Symptom von freiliegenden Zahnhälsen.
© klebercordeiro/iStockphoto

"Großmutter, warum hast Du so lange Zähne?" Das wäre eigentlich die richtige Frage von Rotkäppchen gewesen. Mit den Jahren zieht sich das Zahnfleisch oft zurück. Die Zahnhälse liegen frei und lassen die Zähne länger wirken. Es ist unbekannt, wie es um die Mundhygiene der Großmutter oder des Wolfes stand. Aber oft liegt es am mangelnden oder falschen Einsatz von Zahnbürste & Co. und den sich daraus ergebenden Folgen. Schlechte Mundhygiene begünstigt zum Beispiel eine Parodontitis. Hinter dieser Erkrankung steckt eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Ursache: krankmachende Bakterien im Mund. Im Extremfall führt eine Parodontitis zum Verlust von Zähnen. Mundgeruch, geschwollenes oder blutendes Zahnfleisch zählen zu den häufigen Symptomen."Das Zahnfleisch zieht sich manchmal auch zurück und füllt dann die Zahnzwischenräume nicht mehr vollständig aus. Die Zahnhälse können dann auch freiliegen, sodass die Zähne optisch länger wirken", erklärt Professor Dr. James Deschner.

Eine Ursache: falsche Putztechnik

Nicht nur eine Parodontitis kommt als Ursache infrage. "Diese Situation tritt gehäuft auch bei Patienten auf, die mit einer kieferorthopädischen Spange behandelt wurden und das Zahnfleisch beim Zähneputzen verletzt haben", erklärt der Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung an der Universitätsmedizin der Universität Mainz. Auch eine generell falsche Technik beim Zähneputzen, zu harte Zahnbürsten oder Zähneknirschen können dafür sorgen, dass sich das Zahnfleisch zurückzieht.

Viele Betroff ene finden, dass "lange" Zähne nicht schön aussehen. Doch damit nicht genug. Oft tun die betroffenen Stellen besonders weh. Grund: Im Bereich der Zahnhälse verlaufen die sogenannten Dentinkanälchen. Diese reagieren sehr sensibel auf äußere Reize. Deswegen lässt der Verzehr von Kaltem, Heißem, Süßem oder Saurem oft vor Schmerz zusammenzucken. Zudem steigt das Risiko von Zahnhals- oder Wurzelkaries. Nach der Ursache zu suchen und sie nach Möglichkeit zu beseitigen, ist das A und O jeder medizinischen Therapie. Zahnfleischrückgang bildet da keine Ausnahme. Eine Parodontitis ist zahnärztlich zu behandeln. Liegt es an einer falschen Putztechnik, zeigt das Team der Zahnarztpraxis, wie es richtig geht. Bei frei liegenden Zahnhälsen rät Deschner davon ab, sogenannte Weißmacher-Zahncremes zu verwenden. Das liegt an den in ihnen enthaltenen Schleifmitteln.

Möglichst wenig Schleifmittel

"Zahnpasten für empfindliche Zähne enthalten meistens weniger ›Schleifmittel‹. Bei sogenannten Weißmacher-Zahncremes finden sich eher mehr", weiß der Zahnexperte. Zusätzlich stecken in ihnen gröbere Schleifkörper als in gewöhnlichen Cremes sowie chemische Zusätze. Diese Cremes entfernen oberfl ächliche Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Nikotin oft besser als herkömmliche Zahnpasta. "Aber sie tragen nicht nur Beläge stärker ab, sondern greifen mitunter auch die Zahnhartsubstanz an", warnt Deschner.

Leicht angegriff enes Zahnfleisch regeneriert sich in einigen Fällen. Manchmal lässt es sich auch chirurgisch wieder aufbauen. Ein Versuch lohnt sich zum Beispiel, wenn sich Patienten, die mit einer kieferorthopädischen Spange behandelt wurden, das Zahnfleisch beim Zähneputzen verletzt haben. "Freie Zahnhälse oder Zahnwurzeln aufgrund einer Parodontitis lassen sich in der Regel nicht mit neuem Zahnfleisch abdecken«", schränkt Experte Deschner die chirurgischen Möglichkeiten ein.

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