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Nebenhöhlen wieder frei

Apotheker Rüdiger Freund  |  15.01.2024

Erkältungskrankheiten gehen oft mit einer Entzündung der Nasenneben höhlen, einer Sinusitis, einher. Rasches Handeln – auch mit natürlichen Mitteln – hilft, dass die Entzündung schnell abklingt.

Erkältete Frau putzt sich die Nase.
Bei einer Sinusitis läuft nicht nur die Nase, es treten oft auch Kopf- und Gesichtsschmerzen auf.
© Choreograph/iStockphoto

Die Nase, die von außen als große »Doppelhöhle« erscheint, verläuft nicht so glatt und schnurgerade wie ein Autobahntunnel von der Mitte des Gesichts zum Rachen. Kurz hinter dem  Eingang entwickelt sich daraus ein Höhlensystem aus verschiedenen Gängen, in die mehrere Nebenhöhlen münden. Allerdings sind die Öff nungen zwischen Haupt- und Nebenhöhlen relativ eng. 

Schleimhäute kleiden die Innenwände des gesamten Systems aus. Entzünden sich diese bei einem Virusinfekt und schwellen an, kann das die schmalen  Verbindungen zwischen Neben- und Haupthöhle verstopfen. In der Folge sammelt sich Schleim in den Nebenhöhlen, der Kopfschmerzen und Druckgefühl im Gesicht verursacht und Bakterien einen guten Nährboden bietet.

Schleim muss abfließen

Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Paracetamol machen den Schmerz erträglicher, beseitigen allerdings die Ursache des Problems nicht: den Schleimstau. Das ist jedoch die Voraussetzung, um eine chronische Entzündung zu verhindern. Hier punkten andere Mittel, die dafür sorgen, dass die Schleimhaut abschwillt und der Schleim fließfähig bleibt.

Abschwellende Nasensprays tragen ihre Wirkung bereits im Namen und können auch bei der Sinusitis die Nasenatmung verbessern. Sie sorgen dafür, dass die Schleimhaut in der Nasenhöhle eine Zeit lang abschwillt. Das wirkt sich oft auch auf die Zugänge zu den Nebenhöhlen aus. Diese aber nur für wenige Tage verwenden. Nasensprays mit  kortisonähnlichen Arzneistoff en lindern dagegen die Entzündung selbst, was wiederum die Schleimhäute mit der Zeit abschwellen lässt. Beides fördert den Abfluss des Schleims. Darüber hinaus bietet die Apotheke pflanzliche Präparate, deren Wirkung wissenschaftliche Studien bei akuter Sinusitis belegen konnten.
Zum einen handelt es sich um eine Kombination aus fünf verschiedenen Pflanzen in Form von überzogenen Tabletten: Sauerampfer, Enzian, Eisenkraut, Holunder und  Schlüsselblume. Zum anderen helfen Kapseln mit ätherischen Ölen. Sie enthalten hauptsächlich Eukalyptus- und Süßorangenöl sowie Zitronen- und Myrtenöl. Bei wiederkehrender oder chronischer Sinusitis sollen sie ebenfalls wirken, allerdings reichen die wissenschaftlichen Daten für eine abschließende Bewertung noch nicht aus.

Als wohltuend empfinden viele die Inhalation von heißem Dampf, beispielsweise mit Kamillenblüten oder anderen ätherischen Ölen. Auch Salzwasser als Nasenspray oder Spülungen per Nasendusche lindern die Beschwerden, ohne dass wissenschaftlich belegt wäre, dass die Spülungen den Krankheitsverlauf tatsächlich verkürzen. 

Viren oder Bakterien?

Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Nasennebenhöhlen-Entzündung zusammen mit den anderen Erkältungsbeschwerden innerhalb von zwei Wochen vollständig wieder abklingt. Ist dies nicht der Fall, besteht der Verdacht auf eine bakterielle Zweitinfektion. Der Arzt verschreibt in diesem Fall ein geeignetes Antibiotikum.

Oft fällt es schwer, zwischen viraler oder bakterieller Ursache zu unterscheiden. Doch nur sehr selten beruht eine Sinusitis von Beginn an auf einem bakteriellen Auslöser. Anfängliches Fieber oder sehr starke Schmerzen können auf eine Beteiligung von Bakterien hindeuten.

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